Es ist Zeit für einen weiteren Bericht meinerseits:
Der Schlosser konnte mir den Bremsteller richten. Also habe ich die Bremse zusammengebaut, Nocken und Bremshebelmechanismus mit der Graphitpaste gefettet.
Das Lagerspiel habe ich noch minimal erhöht, dann habe ich das Rad zusammengebaut und bin damit zum Mofa runter.
Ich habe das Vorderrad ca. 6 mal ein- und ausbauen müssen, da es schwierig war, die Tachoschnecke im richtigen Winkel zum Bremsanker zu montieren, die Verschraubung der Tachowelle war immer entweder zu nah oder zu fern. Aber schließlich hat es nach ein paar "Hau-Ruck" Ein- und Ausbauten geklappt.
Bereits als ich das Rad zum ersten Mal eingebaut hatte ich festgestellt, dass es immernoch Geräusche macht. Nachdem ich mir das alles nochmal genau angesehen hatte, habe ich festgestellt, dass diese "Nöppel" die noch an meinem Vorderreifen sind, weil er noch so neu ist, an der einen Schutzblechstrebe geschliffen haben. Nachdem ich das Rad dann endgültig eingebaut hatte, habe ich das Schutzblech zurechtgebogen - siehe da: das Vorderrad läuft wunderbar und leise!


Dann habe ich das Gewicht vom Gepäckträger entfernt und das Mofa aufgebockt und das Hinterrad ausgebaut.
Damit bin ich dann wieder nach oben und die gleiche Prozedur hat angefangen. Lager auf, alles saubermachen, neues Fett rein, Lager zu, Lager einstellen.
Davon hier ein paar Bilder:
Die Bremstrommel des hinteren Rades habe ich mit 400er Schleifpapier angeraut, da da die Bremsleistung sehr bescheiden war...
Hier noch die Lagerschalen im sauberen Zustand, vom dreckigen braucht ihr ja kein Bild, das ist ja nicht so spannend...
Auch das Hinterrad hat einen Festkonus, der sah sauber so aus:
Die Gewinde der Achse habe ich mit der Messingbürste gesäubert, die Muttern laufen wieder super!
Hier noch die restlichen Achsteile im sauberen Zustand:
Dann habe ich die Bremse zerlegt und geputzt, das Gewinde der Bremshebelbefestigung geputzt und die Bremsbeläge angeschliffen.
Dann ist mir aufgefallen, dass ein Gummiring fehlt: Zwischen Bremsteller und Nocken ist eigentlich ein Gummiring. Am Vorderrad war dieser vorhanden.
Auf der anderen Seite, da wo die Bremsbeläge eingehängt werden, ist eine dünne Unterlegscheibe unter den Belägen.
Zuerst habe ich versucht, mir aus alten Korken einen Ring zu basteln, der etwa so dick wie der Gummiring ist. Das hat zwar funktioniert, aber dadurch, dass der Nocken dann höher war als der Bolzen wo die Bremsbeläge eingehängt werden, waren die Beläge schief und die Bügelfeder ließ sich nicht montieren.
Also habe ich beim netten Elektroniker nach einer passenden, dünnen Unterlegscheibe gefragt, er hatte mir eine

Somit waren die Beläge gerade und die Bügelfeder hat gepasst.
Also habe ich auch die Bremse wieder zusammengebaut und diese an das Rad gebaut.
Dann habe ich auch das Hinterrad wieder eingebaut.
Es war ein bisschen ein Hin und Her, bis das Rad zentriert war und die Kettenspannung gestimmt hat. Außerdem hatte sidn die Kette zuerst noch im Kettenschutzblech verklemmt, das war mir nicht aufgefallen, sodass ich erst beim Drehen des Rades ein komisches Geräusch gemerkt habe. Also Rad wieder gelockert, Kette entklemmt und alles wieder richtig montiert.

Dann habe ich alles aufgeräumt und bin später noch eine Runde gefahren. Das Ergebnis ist super. Nach der Fahrt sind beide Nabenkörper außen kalt, es treten keine unerwünschten Geräusche auf. Die Bremsleistung ist ok.
Übrigens: Das Ganze ist dermaßen leichtgängig, dass wenn ich "den Gang rausmache" (mit dem Hebel am Lenker) und somit die Antriebswelle vom restlichen Getriebe abgekuppelt wird (vermute ich), und dann das Hinterrad drehe, dreht sich das Ganze trotz Kette und Antriebswelle eine kurze Weile

Hiermit ist also die Lagerwartung abgeschlossen

Ich habe wieder einen Haufen gelernt und außerdem können die nächsten 10 000km für die Radlager kommen!
Liebe Grüße,
Jona