ich bin wieder dabei herauszufinden, welche Konstruktionsfehler in der letzten Hercules / SACHS Optima 50 Baureihe begangen wurden.
Diesbezüglich habe ich hier auch einen Thread dazu gestartet: http://www.forumromanum.de/member/forum ... onsearch=1
Das erste Problem mit dem Klackern und Ruckeln bei Vollgas konnte ich durch Verringerung des Elektrodenabstandes sowie durch einen normalen Krümmer ohne Staurohr lösen.
Das neue Problem (was auch im 100%-igen Originalzustand auftaucht und kein Einzelfall ist) zeigt sich dadurch, dass der Motor nach Vollgasfahrten bzw. auch nach kurzen Gasstößen nicht zurück auf Leerlaufdrehzahl kommt. Zur besseren Beschreibung habe ich auch dieses Video gemacht:
http://www.youtube.com/watch?v=LNaQA475Aas
Der erste Teil des Videos wurde direkt nach dem Anhalten aufgenommen und der zweite Teil zeigt, dass auch nach kurzer Gaserhöhung die Leerlaufdrehzahl nicht wieder erreicht wird. Auf Leerlaufdrehzahl bekomme ich den Motor dann nur durch ziehen vom Choke bzw. durch kurzes Anrollen im 1. Gang (also durch Belastung).
Ich habe das Gefühl, dass sich der Motor das Gemisch nach erhöhter Drehzahl durch den vorhanden Druck einfach weiter durch den Gasschieber zieht. Denn wenn ich die Luftzufuhr etwas mindere, erreicht der Motor wieder die Leerlaufdrehzahl und hält diese dann auch konstant.
Dazu kommt, dass der Wärmewert der original vorgesehenen Zündkerze nicht wirklich den vollen Bereich abdecken kann. Eventuell hängt dieses Problem mit dem vorher genannten sogar etwas zusammen.
Speziell geht es dabei um längere Phasen bei Leerlaufdrehzahl. Sobald ich z.B. längere Zeit an einer Ampel stehe und dann losfahren möchte, komme ich nur mit erheblich mehr Gas vom Fleck (im Vergleich zu kurzen Wartepausen). Zur genaueren Beschreibung auch hier ein kleines Video:
http://www.youtube.com/watch?v=DrEU4UZl4_w
Und einmal das ZK-Bild mit vorher gesäuberten Kerze und nach ca. 1 Minute im Leerlauf:

...und nach 10 km Vollgas:

Ich vermute, dass die vorgesehene Zündkerze einfach viel zu kalt ist.
Dazu auch ein Vergleich der Daten von diesen ähnlichen Optima Motoren:
- SACHS 505/2 DY (in der Optima 50)
3 PS bei 6000 1/min
BING 85/12/126 mit 70er HD
BOSCH WR4AC Zündkerze
- SACHS 505/2 DK
2,7 PS bei 5000 1/min
BING 85/12/104 A mit 58er HD
BOSCH W7A
Es fällt auf, dass der Optima 50 Motor mit ca. 1000 1/min und 0,3 PS mehr eine viel kältere Zündkerze und eine größere Hauptdüse bekommen hat.
Ich kann mir dabei nicht erklären, warum beim Sprung vom Mofa zum Mopedmotor der Wärmewert immer eine W7AC Zündkerze ist und dann die Steigerung von 0,3 PS einen so großen Sprung auf eine kältere WR4A Zündkerze bedeutet.
Auch ist mir aufgefallen, dass das Moped erheblich mehr qualmt als z.B. ein anderes Hercules Moped.
Durch die Hinweise im Hercules IG Forum habe ich heute die NP um eine Stufe verändert. Es ist dabei allerdings kein Unterschied feststellbar. Einen anderen 85/12/xxx Vergaser könnte ich zwar verbauen, aber dann müsste ich ja alles wieder neu abstimmen. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass es am originalen und im sehr guten Zustand befindlichen Vergaser liegt.
Des Weiteren habe ich wieder ein Video zur Zündeinstellung und zum Luftfilter gemacht:
http://www.youtube.com/watch?v=o-xYBqEJPEE
Der erste Teil des Videos zeigt die Zündmarkierung am Schwungrad (links-drehend) sowie die Punktmarkierung am Motorgehäuse. Ich vermute, dass wenn die beiden Markierungen gegenüber liegen, der ZZP erreicht ist.
Laut Betriebsanleitung ist der ZZP 2,3 mm (22° - 25°) vor o.T.. Also habe ich die Einstellehre um 2,3 mm hereingedreht und komme dann nach der Linksdrehung vom Schwungrad exakt zum o.T..
ABER: Da diese Zylinder die 45° ZK-Bohrung haben, muss die Einstelllehre um ca. 3,3 mm verstellt werden, um den ZZP von 2,3 mm vor o.T. zu erreichen.
Habe ich da jetzt einen Denkfehler gemacht oder scheint es wirklich so zu sein, dass die Zündungen von Werk aus falsch eingestellt wurden, da nicht beachtet wurde, dass die ZK-Bohrung 45° beträgt?
Folge wäre eine erhebliche Spätzündung. Sind meine geschilderten Probleme dann evtl. sogar Symptome von einer Spätzündung?
Der nächste Teil des Videos zeigt den originalen Luftfilter mit Ansauggeräuschdämpfer. Das Video danach zeigt den Moped Ansauggeräuschdämpfer.
Es ist ersichtlich, dass der Optima Ansauggeräuschdämpfer vom Volumen vergrößert ist und der Einlass auch erheblich vergrößert ist (durch die Bohrungen etc.). Ich bin auch kurz mit dem verkleinerten Ansauggeräuschdämpfer gefahren, aber bis auf geringfügig weniger Leistung gab es keine Verbesserung.
Anschließend habe ich noch einmal alles in der Originalzustand verbaut (auch den Krümmer mit Staurohr). Dies hat aber nicht das Standgasproblem gelöst. Das Moped fährt mit dem originalen Krümmer sogar ca. 5 km/h schneller, fängt aber dann wieder an zu klackern und zu ruckeln. Das kann definitiv nicht so gewollt gewesen sein.
Ich habe nun die Vermutung, dass wirklich die Spätzündung das Problem ist. Wie denkt ihr darüber?
Grüße,
Kai