Tank entrosten
Verfasst: 01.01.2018 19:08
Guten abend allerseits,
zunächst einmal wünsche ich allen Forumsmitgliedern ein gutes neues Jahr 2018 mit erfolgreichem Schrauben und unfallfreiem Fahren !
Ich wollte einen kleinen Erfahrungsbericht posten zum Thema "Tank entrosten" bei der P1. Dieser war bei meiner P1 ziemlich stark innen verrostet, besonders im Bereich des Auslassstutzens für den Benzinhahn, wie ich mit dem Endoskop feststellen mußte. Nach oben hin war starker Flugrost erkennbar.
Bei früheren Motorradrestaurierungen hatte ich immer die Tanks zum Entrosten und innen Beschichten eingeschickt. Dies schied bei der P1 aus, da die ganze Sache mit dem integrierten Rahmentank etwas unhandlich geworden wäre. Also selber machen, aber wie? Das Internet gibt die verschiedensten Hinweise auf Entrostungsmöglichkeiten für Selbermacher. Erfolgversprechend erschien mir zunächst einmal die Methode mit dem Entrosten mittels Zitronensäure. Also kaufte ich insgesamt 400g Zitronensäurepulver, die ich mit 4 Liter kochendem Wasser vermischte und in den Tank gab. Das ganze ließ ich danach 48 Stunden bei mir im Keller stehen, leider gab es keine ungefährliche Möglichkeit, den Tankinhalt wöhrend dieser Zeit zu erwärmen, die verschiedentlich angebotenen Tauchsieder passen nicht durch die Öffnung.
Achtung: wenn man den Rahmen wie gezeigt aufstellt, nach dem Einfüllen einmal vorne hochheben, da sich sonst eine Luftblase im hintersten Tankbereich bildet!
Nach zwei Tagen kippte ich den Inhalt aus, es kam eine grünlich verfärbte Flüssigkeit und jede Menge loser Partikel zum Vorschein. Leider waren immer noch Flugrostspuren erkennbar. Also mußte der Vorgang wiederholt bzw. verbessert werden.
Im Bastelkeller fand sich ein Rest Fertan Rostumwandler, leider bei weitem nicht genug, um damit den Tank komplett innen zu fluten. Ich wollte aber auch nicht bis nach den Feiertagen warten, daher suchte ich weiter und fand ein paar Flaschen mit Cola, älteren Datums und mit abgelaufener Haltbarkeit. Diese mischte ich kurzerhand mit dem Fertan (Effektiv etwa 0,7 Liter Fertan mit ca. 3,3 Liter Cola). Das ganze eingefüllt und über die Feiertage, also eine Woche lang, stehen lassen.
Kurz vor Silvester kippte ich die, inzwischen schwarz gewordene, Lösung aus und spülte den Tank ungefähr 10 mal mit klarem Wasser, bis keine Partikel mehr raus kamen und die Spülung klar war. Der Blick mit dem Endoskop ergab eine graue Schicht (Phosphat) ohne erkennbare Rostflecken. Nun mußte der Rahmen noch erwärmt werden, um das verbliebene Wasser zu entfernen. Dies ist schwierig, weil die Phosphatschicht das Wasser nur ungern wieder abgibt. Also heizte ich den Rahmen mit der Heißluftpistole auf Stellung 400°C mehrmals von unten nach oben aus. Kann ruhig recht warm werden, dem Lack macht das nichts. Wichtig ist, dies mehrfach zu machen, da sich der entstehende Wasserdampf sonst sofort wieder an den zwischendurch erkalteten Teilen des Tanks niederschlägt. Hier also sehr sorgfältig vorgehen.
Nach der abschließenden Kontrolle habe ich den Tank, da wegen des nun beginnenden Zusammenbaues zunächst keine Betankung vorgesehen ist, mit Altöl von meiner Honda ausgeschwenkt. Dabei darauf geachtet, daß wirklich jede Stelle erreicht wird. Das Öl haftet sehr gut an der Phosphatschicht und bietet nun einen temporären Korrosionsschutz.
Soweit meine Erfahrungen, ich hoffe, der eine oder andere kann damit etwas anfangen.
Viele Grüße Dirk
zunächst einmal wünsche ich allen Forumsmitgliedern ein gutes neues Jahr 2018 mit erfolgreichem Schrauben und unfallfreiem Fahren !
Ich wollte einen kleinen Erfahrungsbericht posten zum Thema "Tank entrosten" bei der P1. Dieser war bei meiner P1 ziemlich stark innen verrostet, besonders im Bereich des Auslassstutzens für den Benzinhahn, wie ich mit dem Endoskop feststellen mußte. Nach oben hin war starker Flugrost erkennbar.
Bei früheren Motorradrestaurierungen hatte ich immer die Tanks zum Entrosten und innen Beschichten eingeschickt. Dies schied bei der P1 aus, da die ganze Sache mit dem integrierten Rahmentank etwas unhandlich geworden wäre. Also selber machen, aber wie? Das Internet gibt die verschiedensten Hinweise auf Entrostungsmöglichkeiten für Selbermacher. Erfolgversprechend erschien mir zunächst einmal die Methode mit dem Entrosten mittels Zitronensäure. Also kaufte ich insgesamt 400g Zitronensäurepulver, die ich mit 4 Liter kochendem Wasser vermischte und in den Tank gab. Das ganze ließ ich danach 48 Stunden bei mir im Keller stehen, leider gab es keine ungefährliche Möglichkeit, den Tankinhalt wöhrend dieser Zeit zu erwärmen, die verschiedentlich angebotenen Tauchsieder passen nicht durch die Öffnung.
Achtung: wenn man den Rahmen wie gezeigt aufstellt, nach dem Einfüllen einmal vorne hochheben, da sich sonst eine Luftblase im hintersten Tankbereich bildet!
Nach zwei Tagen kippte ich den Inhalt aus, es kam eine grünlich verfärbte Flüssigkeit und jede Menge loser Partikel zum Vorschein. Leider waren immer noch Flugrostspuren erkennbar. Also mußte der Vorgang wiederholt bzw. verbessert werden.
Im Bastelkeller fand sich ein Rest Fertan Rostumwandler, leider bei weitem nicht genug, um damit den Tank komplett innen zu fluten. Ich wollte aber auch nicht bis nach den Feiertagen warten, daher suchte ich weiter und fand ein paar Flaschen mit Cola, älteren Datums und mit abgelaufener Haltbarkeit. Diese mischte ich kurzerhand mit dem Fertan (Effektiv etwa 0,7 Liter Fertan mit ca. 3,3 Liter Cola). Das ganze eingefüllt und über die Feiertage, also eine Woche lang, stehen lassen.
Kurz vor Silvester kippte ich die, inzwischen schwarz gewordene, Lösung aus und spülte den Tank ungefähr 10 mal mit klarem Wasser, bis keine Partikel mehr raus kamen und die Spülung klar war. Der Blick mit dem Endoskop ergab eine graue Schicht (Phosphat) ohne erkennbare Rostflecken. Nun mußte der Rahmen noch erwärmt werden, um das verbliebene Wasser zu entfernen. Dies ist schwierig, weil die Phosphatschicht das Wasser nur ungern wieder abgibt. Also heizte ich den Rahmen mit der Heißluftpistole auf Stellung 400°C mehrmals von unten nach oben aus. Kann ruhig recht warm werden, dem Lack macht das nichts. Wichtig ist, dies mehrfach zu machen, da sich der entstehende Wasserdampf sonst sofort wieder an den zwischendurch erkalteten Teilen des Tanks niederschlägt. Hier also sehr sorgfältig vorgehen.
Nach der abschließenden Kontrolle habe ich den Tank, da wegen des nun beginnenden Zusammenbaues zunächst keine Betankung vorgesehen ist, mit Altöl von meiner Honda ausgeschwenkt. Dabei darauf geachtet, daß wirklich jede Stelle erreicht wird. Das Öl haftet sehr gut an der Phosphatschicht und bietet nun einen temporären Korrosionsschutz.
Soweit meine Erfahrungen, ich hoffe, der eine oder andere kann damit etwas anfangen.
Viele Grüße Dirk