Hercules Forum

Hallo zusammen,

ich konnte zu meinem Thema noch keinen detaillierten Beitrag im Forum gefunden und bitte deshalb um eure Erfahrungswerte. Ich bitte um Nachsicht, wenn das Thema in einer ähnlichen Form doch schon einmal diskutiert wurde.
Nach der Restauration meiner Prima 5S, die ich letzten Sommer gekauft habe, konnte ich die ersten Testfahrten unternehmen. Die Grundplatte hatte ich im Vorfeld entsprechend der Markierung eingestellt (wie bekannt, etwa in der Mitte der Langlöcher). Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass diese Einstellung so passen würde. Wegen der fehlenden Leistung während den Testfahrten habe ich dann die Komponenten der Zündung, die Zündeinstellung, etc. nochmal überprüft.
Beim Abblitzen der Zündung habe ich festgestellt, dass die Markierung am Polrad mit der am Gehäuse um ca. eine Fingerbreite nicht übereinstimmt. Danach habe ich per Multimeter den richtigen Punkt ermittelt und die Grundplatte entsprechend verdreht. Die Grundplatte musste ich allerdings so verdrehen, dass ich mit den Langlöcher am Ende bin!? Die Überprüfung beim erneuten Abblitzen hat ergeben, dass jetzt die Markierung am Polrad und am Gehäuse zu 100% übereinstimmen. Die Laufeigenschaft des Motors bestätigen diese Einstellung zusätzlich.
Jetzt meine Frage: Kann das sein, dass die Einstellung der Grundplatte so stark von der von Werk vorgegebenen Markierung abweichen kann?

Vorab vielen Dank!

Sembeach

das in die mitte der löcher stellen ist nur ne grundeinstellung

der rest ergibt sich mit aus der unterbrechereinstellung, bzw ob der schon abgenutzt ist

grundeinstellung wäre
grundplatte in die mitte der langlöcher
dann
polrad drehn bis der unterbrecher am weitesten offen ist, an der stelle unterbrecher auf 0,4mm offen stellen

danach durch drehn der grundplatte M genau einstellen

In dem Zusammenhang hätte ich auch eine Frage.
Wie schafft ihr es mit einem Multimeter genau den Punkt des Kontaktes zu finden, wann der öffnet?
Ich habe da mal alles mögliche versucht zu messen (Widerstands/Durchgang) und habe da keine plausiblen Ergebnisse gehabt.
Vielleicht mache ich da auch was falsch.
Ich hatte die Bosch Zündung mit dem gelben und schwarzen und dem Zündkabel.
Gruß
Werner

Hallo,

nach meiner Erfahrung passt die Grundeinstellung schon relativ genau, wenn man den Kontaktabstand exakt auf 0,4 mm einstellt. Wenn mann hier etwas nachlässig auf 0,45 mm oder 0,35 mm geht, kann es schon passieren, dass die Verdrehmöglichkeit durch die Langlöcher gerade so noch ausreicht, um den Zünzeitpunkt noch auf die Markierung zu bringen. Ich meine also, man sollte sich alle Mühe geben, die 0,4 mm möglichst genau hinzubekommen.

Und das mit dem Multimeter kann mann sich hier sehr schön anschauen (ab 5:40 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=KfnXLMCuEoM

Das schwarze Kabel zwischen dem Kontakt und dem Kondensator muss dafür gelöst werden.

Hallo Dirk.
Danke für die Antwort.
Ab Min 12:17 ca. prüft er das ganze mit angebautem Polrad. Was ist bis dahin mit dem schwarzen Kabel?
Abschrauben wenn Polrad drauf ist geht ja wohl nicht.
Gruß
Werner

Danke für die Rückmeldungen. Dann werde ich die Einstellung des Unterbrecherkontaktes nochmal genau überprüfen.

VG Sembeach

Werner,

das Kabel lösen ohne Polrad, dann das offene Ende etwas isolieren und irgendwo hinlegen, wo es nicht stört, Polrad wieder drauf, Messungen und Einstellungen machen und am Ende das Polrad nocheinmal ab, das Kabel wieder anschliessen, das Polrad wieder drauf und fertig!

Hallo Sembeach,

wenn es bei exaktem Kontaktabstand dann immer noch nicht hinreichend passt, könnte man auch mal hinterfragen, ob Motorgehäuse, Kurbelwelle und Polrad immer noch die sind, die im Werk zusammen verbaut worden sind. Wenn eine der Komponenten von einem Vorbesitzer im Laufe des Motorlebens einmal ausgetauscht worden ist, müssen die Markierungen in der neuen Teilekombination nicht zwingend immer noch die Richtigen sein. Um hier dann sicher zu sein, müssten OT und ZZP neu ausgemessen und markiert werden. Dies geht dann wirklich genau nur mit einer Gradscheibe. Die gibt es aber sehr günstig und die Messung ist schnell gemacht!

Hallo Dirk,

ich bin mir sicher, dass an dem Motor keine Komponenten ausgetauscht wurden. Bei oberster Kolbenstellung stimmt die "O" Markierung auf dem Polrad mit dem Abriss am Gehäuse überein. Dann müsste es doch passen, oder?
Wie gesagt, ich werde die Einstellung des Unterbrecherkontaktes nochmal überprüfen.

VG Sembeach

OK Danke Dirk.
Schade, Polradmutter ist leider mit Schraubenfest gut eingesetzt, nur zur Kontrolle möchte ich die nicht lösen.
Dann muss es halt wie früher mit Auge und Papier gehen.
Gruß
Werner

@Sembeach:
Dann wird es stimmen!

@Werner:
Die Einstellung via Multimeter ist bestimmt exakter und in erster Linie reproduzierbarer als alle anderen Methoden. Ich glaube aber nicht, dass man bei diesen doch relativ einfachen und niedrigdrehenden Motoren solch eine "Wissenschaft" betreiben muss. Mit dem Einstellen nach "Auge" oder "Papier" bin ich auch immer gut gefahren.

ja muss nicht so exact sein

sollte aber trotzdem einfach gehn
multimeter auf ohm, ein pol ans abstellkabel , anderen pol an masse rahmen.
polrad drehn, wenn unterbrecher öffnet sollte sich widerstand ändern

die uralt methode ist genau gut
zigarettenpapier zwischen die kontakte, wenn das rausziehn kannst wenn die auf zündzeitpunkt steht, passt es--

bei den 49er mofa motoren kann der zündzeitpunkt ruhig 2-3 grad früher sein, die dinger sind meist über den zündzeitpunkt noch gedrosselt
man kann ohne probleme auf 19-20 grad gehn vor ot, max 22 grad

bei den 47ccm motoren 28 grad vor ot

gradscheibe kost nix http://www.jetsons.info/projekte/gradsc ... t-gemacht/

Hallo zusammen,

möchte bzgl. meiner Zündeinstellung einen aktualisierten Stand mitteilen. Habe jetzt einen neuen Unterbrecher verbaut und den Abstand (0,4) bei der (Grund-) Einstellung auf dem Abriss eingestellt. Um den richtigen Zündzeitpunkt einstellen zu können musste ich die Grundplatte anschließend wieder bis zum Ende der Langlöcher drehen.
Aber jetzt kommt´s! Diesmal in die entgegengesetzte Richtung!?!?
Danach wieder abgeblitz -> Markierungen stimmen überein -> Motor läuft meines Erachtens gut!
Ehrlich gesagt verstehe ich in diesem Zusammenhang die (Zündungs-) Welt nicht. Gut, die Zündung war noch nie mein Spezialthema aber aufgrund meiner jahrzehntelangen Schraubererfahrung an meinen Harleys und der einfachen Technik bei der Hercules bin ich davon ausgegangen dass ich das hinbekomme. Gut, hinbekommen habe ich es ja irgendwie aber mit diesem Phänomen der Einstellung! Liegt es evtl. an dem Unterschied alter, abgenutzter und neuer Unterbrecher?

VG Sembeach

Wenn alte Kontakte keine parallelen und "kraterfreien" Kontaktflächen mehr haben, kann sich bei einer Messung auch nur ein zufälliges und eben nicht reproduzierbares Ergebnis einstellen. Ich würde hier gar nicht weiter darüber nachdenken, sondern gleich einen neuen Kontakt einbauen. Dann bist Du sicher, dass die Messungen des Abstandes auch sicher gelingt! Und da auch ein neurer Kondensator nicht wirklich viel kostet, solltest Du den gleich mit tauschen. Dann kannst Du sicher sein, dass ersteinmal für eine Weile Ruhe zu dem Thema ist.

und nur der Vollständigkeit halber:
Wenn Du das nächste Mal bei der Zündung bist, wackel doch einmal an der Kurbelwelle in radialer Richtung. Falls die Kurbelwellenlagerung evtl. etwas radiales Spiel bekommen hat, müsste sich auch der Kontaktabstand -und damit auch der Zündzeitpunkt- zufällig immer etwas verändern, ohne dass man ihn verstellt.