Wieder da!

Probleme und Lösungen zum Motor, Getriebe, Vergaser/Luftfilter, Auspuff...
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UJET
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Wieder da!

Beitrag von UJET »

Hallo liebe Gemeinde,

ich melde mich nach längerer Pause mal wieder. Ich hatte ja für den Sommer ne Tour Richtung Osten geplant, eine Woche zusammen mit meinem Bruder. Als dieser dann ausfiel bin ich dann mit meinem Sohn und dessen Freund gefahren. Die Jungs hatten jeweils ihre Roller und ich eben meine treue M5. Was n bisschen blöd war, dass die ständig auf mich warten mussten...
Die Hercules lief aber wie ein Uhrwerk, bis auf die Tatsache, dass die gute irgendwann Getriebeöl ausschied. Ich habe mir dann so geholfen, dass ich mir von einer Tanke herkömmliches Motoröl besorgte und immer wieder nachkippte.
Die Tour an sich fand ich sehr schön, wir sind an der Weser flussaufwärts gefahren... Witzenhausen, Dransfeld, Eisleben, Halle/Saale, Bitterfeld, Wittenberg.... zurück über Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim....
Es waren über 600 km an vier Tagen, wobei der letzte mit ca. 230 km echt der härteste war. Ich war froh, dass ich die Karre wieder abstellen durfte und habe sie bis auf ein ganz kurzes Mal nicht mehr bewegt.
Die Rollerfahrer hatten es da aufgrund ihrer entspannteren Sitzhaltung doch um einiges bequemer. Mitlerweiler aber habe ich wieder Lust die Gute wieder zu bewegen. Aber nicht unbedingt den ganzen Motor zu öffnen und so abzudichten. Welche Simmerringe kann ich tauschen ohne den Motor ausbauen zu müssen, und ihn dann doch einigermaßen dicht zu haben?

Viele Grüße vom Deister

Uwe :wave: :wave:

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technik-ostfriese
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Re: Wieder da!

Beitrag von technik-ostfriese »

Hallo Uwe,

danke für deine (leider zu kurze ;) ) Vorstellung der Tour. Soetwas hören/lesen wir hier immer sehr gerne.

Waren die Roller denn originale 25er oder auch schon "leistungsgesteigert" bzw. ausgewachsene 45er/50er?

Nun zu dem Öl. Wenn du wirklich Motoröl nachgefüllt hast, würde ich dieses möglichst schnell gegen normales SAE80 bzw. ATF TASA wechseln, sonst kann es bei den nächsten Fahrten ggf. leichte Grip-Probleme geben.

Im Prinzip kannst du fast alle Wellendichtringe von außen wechseln, ohne den Motor teile zu müssen. Kannst du denn irgendeinen Dichtring/Dichtung als Quelle der Leckstelle eingrenzen.

Bei meinen M5 Mofas war es häufig der Dichtring/Wellendichtring an der Tretwelle links...

Grüße,
Kai

UJET
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Re: Wieder da!

Beitrag von UJET »

Ok,ok fass ich die Tour noch mal zusammen: Also vom Deister gings Richtung Weserbergland. Ich hatte mich für eine Route an der Weser entschieden, da dort nur geringe Steigungen zu erwarten waren.
Nach einer guten halben Stunde gelangten wir an den Fluss und fuhren immer direkt auf dem Fahrradweg in unmittelbarer Flussnähe. Kurze Rast in Bodenwerder, entlang der „Rühler Schweiz“ Richtung Holzminden...
Unser Gepäck war für eine knappe Woche gedacht (letztlich wurden es dann vier Tage).
Pannen hatten wir bis dato keine, nur einige Schrauben an Tank und Schutzblechen musste ich nachziehen.
Die Roller der Jungs waren 50iger, was denen auf den Zeiger ging,da sie immer wieder auf mich warten mussten. Sollten wir noch einmal eine ähnliche Tour machen würde ich sie etwas länger übersetzen. So war bei mir bei etwa 35 kmh Schluss.
Die Strecke an der Weser kann ich nur empfehlen falls ihr keine Skrupel habt den ausgewiesenen Radweg zu benutzen. (Ich bin davon ausgegangen, dass man diese Wege ausserhalb geschlossener Ortschaften auch mit Mofas befahren darf, was sich dann aber größtenteils als falsch erwies und uns manch bösen Blick bzw. Spruch einbrachte.)
Doch nun weiter, zu Tour: Von Holzminden ging es weiter Richtung Höxter, erster Tankstopp. Dann Bad Karlshafen. Bei strahlendem Sonnenschein genossen wir unseren langersehnten Döner bei einem gesprächigem Türken, der uns freundlich bewirtete. Überhaupt fiel mir auf, dass man mit solchen Reisegefährten recht schnell mit Menschen in Kontakt kommt. Nach der Stärkung ging es dann weiter Richtung Hannoversch Münden. Langsam neigte sich der schöne Spätsommertag dem Ende und wir mussten uns nach einem Nachtlager umsehen. Dies fanden wir schliesslich auf einem Ackerstreifen auf dem wir unser Wurfzelt aufschlugen. Dies war dann für drei Leute doch recht „kuschelig“ und als der Alte dann nach Mittenacht noch seine „Kettensäge“ anwarf, stand für sie fest: Die nächste Nacht nur im Zweitzelt!
Am nächsten Morgen nach kurzem und unruhigem Schlaf, ging es weiter Richtung Witzenhausen. In einem Vorort gabs lecker Frühstück eigens von der Verkäuferin hergestellt, die wohl unsere Lage richtig einschätzte und uns ohne Aufpreis zünftig bewirtete.
In Witzenhausen ein kurzer Abstecher zu einem Flohmarkt, der aber nur den üblichen Plunder und nix für uns Mopedfahrer im Angebot hatte.
Weiter Richtung ehemalige innerdeutsche Grenze. Hier fuhren wir oft auf breiten gut ausgebauten Strassen Richtung Osten. Naja war ok, aber der Weg an der Weser war doch beschaulicher!
Die Hercules schnurrte und schnurrte nur so. Nordhausen, Eisleben.... Kurz vor dem nächsten Etappenziel fing die Gute dann das Jaulen an. Und ich fing an mir Sorgen zu machen. Bei nächsten Tankstopp also Getriebeöl nachgeschaut und wie ich vermutete, WENIG viel zu wenig! Und dann habe ich halt das Motoröl eingefüllt, was zur Folge hatte, dass das Ding das Pissen anfing bei jedem kurzen Stop bildete sich gleich eine Ölpfütze unter der Kiste.
In Eisleben suchten wir nach dem Feierabendöner vergeblich nach einer Herberge. Und so fuhren wir an den Stadtrand und fanden einen Brachstreifen von dem wir einen schönen Blick auf die kleine Stadt hatten, die langsam vor uns im Abendsonnenschein verschand.
An dieser Stadt fiel mir auf, dass dort offensichtlich viel für die Erhaltung der alten Gebäude getan wurde, die Altstadt wirkte recht malerisch und sorgfältig restauriert. Bei den Menschen, die wir dort erlebten, war ihr soziales Elend mehr als offensichtlich... Vielleicht hätte dort das Geld auch sinnvoller eingesetzt werden können, denn als in die Erhaltung vieler toter Gebäude....
Wieauchimmer die Nacht am Ortsrand war erquicklich und ausgeruht gings am nächsten Morgen weiter. Halle an der Saale, hier verließ uns dann die Elektronik für das Navi, die Julian mir an meine M5 gebastelt hatte. Weiter also mit Handy-Navigation Richtung Bitterfeld-Wolfen. Nach einiger Zeit mit einigen Umwegen fanden wir eine gute Badestelle an einem gefluteten Braunkohletagebau. Das Wasser war eiskalt und glasklar und wir genossen jede Minute unserer Rast. Mein „Popometer“ meldete sich in den letzten Stunden doch merklich und ich war froh mal nicht fahren zu müssen. Unser Etappenziel Wittenberg wollten wir aber unbedingt noch erreichen und so ging es dann doch irgendwann weiter Richtung Osten. Die Maschinen liefen bis dato ohne Probleme nur beim Abstellen ließ die Hercules es nun immer stärker laufen und ich musste bei der Auswahl des Parkplatzes darauf achten nicht unsere Zeitgenossen zu ärgern. Eine Drogerietante konnte ich es dann auch wirklich nicht recht machen und meine Maschine musste umgeparkt werden. Gegen Abend des dritten Tages erreichten wir die Lutherstadt Wittenberg. Auch dieses eine schön restaurierte alte Stadt, deren Innenstadt die für die Hercules tabu war... Nach einer Stärkung (kein Döner) suchten wir lange nach einer Übernachtungsmöglichkeit und fanden diese schliesslich direkt am Elbeufer total abgelegen und wie geschaffen für uns als Ruheplatz. Leider war es recht feucht und der Schlaf unruhig und kurz. Am nächsten Morgen wurde ich von einem Angler geweckt, dem ich als Angler bei dieser Gelegenheit „Petri heil“ wünschte und noch ein wenig zur Hand gehen konnte. Er revangierte sich dafür mit Anglerlatein und mit Geschichten von vor der Wende und wie damals doch alles besser war. Nachdem die Rollerjungs dann aufgestanden waren, verabschiedete ich mich. Und da alle nicht so dolle geschlafen hatten und die Jungs einen wichtigen Termin hatten beschlossen wir, an diesem Tag in einem Rutsch durchzufahren. Magdeburg- Braunschweig – Hildesheim- Deister. Das war echt ein Brett ca 230 km an einem Tag! Die Rückfahrt verlief ohne Probleme, Außer von ein- zweimal Öl auffüllen bei der Hercules, einem Döner zu Abschied bei Marienborn.und ein Radfahrer der sich nicht abschütteln ließ und der meinem „Ninjaturtle-Windschild“ geschickt nutzte und mir so gefühlte 50 km im Nacken saß, gab es nicht viel zu berichten.
Zu Hause angekommen war ich nur noch froh das Ding in die Ecke schieben zu können.....
Ich hoffe damit ein wenig zur Unterhaltung beigetragen zu haben und verbleibe mit freundlichen Deistergrüßen

Uwe :wave: :wave: :wave:

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Re: Wieder da!

Beitrag von technik-ostfriese »

Hallo Uwe,

eine sehr schöne Wiedergabe der Tour. :thumbup:

Außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen und sollten Mofas in der Tat auf den Radwegen fahren. So steht es nämlich auch in der StVO (Abs. 4 letzter Satz).
Außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen Mofas Radwege benutzen.
Dies kann, wenn überhaupt, nur durch eine extra Beschilderung ausgeschlossen werden (z.B. durch Naturschutzgebiete etc.). Bei uns am Deich gibt es selten auch negative Blicke und Worte. Wahrscheinlich schlägt da der Neid durch... ;)

Mir der Leckstelle scheint es dann ja doch eine etwas größere Sache zu sein. Konntest du die Leckstelle schon etwas eingrenzen?

Grüße,
Kai

UJET
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Re: Wieder da!

Beitrag von UJET »

Hallo Kai,

ja das hatte ich mir auch so gedacht.
Aber dieses Schild:

http://www.sonderschild.de/Verkehrsschi ... _8050.html

schliesst ja wohl auch die Mofas mit ein!???

Ich denke, dass das Leck durch einen Simmerring verursacht wird. Leider hatte ich durch diverse "wichtigere" Arbeiten am Haus keine Zeit finden können.
Ich halt euch auf dem Laufenden :thumbup: :thumbup:

Deistergrüße

von Uwe :wave: :wave: :wave:

UJET
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Re: Wieder da!

Beitrag von UJET »

Liebe Gemeinde,

heut bin ich dazu gekommen, den Motor auszubauen. Denn ich habe mich entschlossen ihn doch komplett abzudichten. 8-) Ist dieser Dichtsatz der Richtige???: http://www.ebay.de/itm/Hercules-Prima-5 ... 2c67d591e0

Sollte ich das Gehäuse mit Hylomar etc. abdichten, oder kann ich darauf verzichten?

Deistergrüße :wave: :wave:

von Uwe

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Re: Wieder da!

Beitrag von Japanhonk »

Wenn Du die Hälften nicht abdichtest, zieht es das Getriebeöl ins Kurbelwellengehäuse. Mit Abdichtung bleibt das aber alles artig da, wo es hingehört.
Mit genug Schub kriegt man auch einen Würfel zum Fliegen...

UJET
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Re: Wieder da!

Beitrag von UJET »

Moin!
So der Block ist auf! So weit machen alle Teile einen guten Eindruck. Was mich aber stutzig macht, ist die Abdichtung der Tretachse. Auf der einen Seite sitzt ein O-Ring, auf der Anderen findet sich nichts dergleichen, keine Nut für einen Dichtungsring. Ist das Original? Gibts da mittlerweile eine Änderung??
Das Gehäuse wurde wohl das erste Mal geöffnet. Es war keine Dichtmasse aufgetragen.

Deistergrüsse von Uwe :wave: :wave:

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Re: Wieder da!

Beitrag von Japanhonk »

Sah bei mir genauso aus, als ich den das erste Mal offen hatte - dachte, da wäre Nix drin - typischer Fall von Denkste...

Die Dichtmasse schien spurlos eingetrocknet zu sein. Hab den Motor dann auch einfach wieder zusammengebaut.

Weisst Du eigentlich, wie verbranntes Getriebeöl stinkt ? :sick:

Was den O-Ring angeht, kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Vielleicht hilft aber ein Blick in die passende Ersatzteilliste hier ?
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