Hinterrad blockiert

Probleme und Lösungen zum Motor, Getriebe, Vergaser/Luftfilter, Auspuff...
R107
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Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und benötige eure Hilfe.
Zunächst möchte ich mich gerne kurz vorstellen.

Mein Name ist Detlef, bin 47 alt und seit 3 Wochen gezwungenermaßen :? Besitzer einer Prima 4, Bj.82 mit Motor 505/1B, Automatik (Fliehkraftkupplung). Ich wurde "gebeten" das Mofa meiner Frau aus der Garage meines Schwiegervaters zu entfernen, da es dort seit 28 Jahren wertvollen Platz wegnimmt und in dieser Zeit nie mehr angemacht wurde.

Ohne selber je Mofa gefahren zu sein habe ich mich also gekümmert, es hat ja erst ca. 3200 km auf dem Zähler. Folgende Dinge habe ich gemacht um es ans Laufen zu bekommen:

1. Den alten Sprit entsorgt, Tank bestmöglich vom rostigen Schlamm befreit, das verstopfte Sieb rausgezogen .
2. Neuen Benzinhahn und -Filter eingebaut und 1:50 Sprit getankt.
3. Vergaser gereinigt
4. Getriebeölstand geprüft

Dann der erste Startversuch und siehe da, nach anfänglichem rumzicken sprang das Teil tatsächlich an :clap: . Wie man das Mofa wieder ausbekommt, habe ich erst später begriffen :roll: . Fälschlicherweise habe ich einfach den Dekozug gezogen, und das Mofa damit abgewürgt, erst später habe ich unter der Lampe den Zündunterbrecher gefunden.

Das Mofa lief die ersten 60 km zuverlässig. Kürzlich habe ich dann die Kette gespannt und das Mofa ein Stück rückwärts aus der Garage gerollt. Dabei hörte ich plötzlich im Bereich des Getriebes ein schabendes Geräusch. Der Startversuch war entsprechend ernüchternd, Mofa angetreten, Dekohebel gezogen, Hinterrad blockiert, Startversuch abgebrochen. Ein Blick ins Getriebe verriet das Problem, die Drehfeder hatte sich nicht nur ausgehakt, sondern kullerte frei im Getriebe rum. Ist mir ein völliges Rätsel, wie sie sich komplett von der Stangen lösen konnte. Also die Drehfeder wieder an ihren Platz montiert und damit das Problem behoben, Mofa lief wieder.

Nur einen Tag später das Mofa wieder rausgeholt, wie beim Fahrradfahren angetreten, den Dekohebel gezogen und Mist, das Hinterrad blockierte dabei immer. Ohne gezogenem Dekohebel rollt das Mofa völlig frei (kann also nicht die Bremse sein). Erneut einen Blick ins Getriebe geworfen und alles scheint so auszusehen wie es soll, alle Teile an ihrem Platz. Ebenso die Einstellung des Starthebels, die Glocke dreht frei, Getriebe kuppelt ein und auch wieder aus.

Warum also blockiert bitte das Hinterrad beim einkuppeln?

Das Dekoventil ist auch nicht der Übeltäter, selbst bei rausgedrehter ZK blockiert das Rad (wohlgemerkt immer nur bei gezogenem Dekohebel).

Wie kann ich die Ursache herausfinden bzw. was wären die nächsten Überprüfungsschritte?

Bin für jeden Rat dankbar,

Gruß
Detlef

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Japanhonk
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Japanhonk »

Hi, willkommen im Forum

Bin zwar selbst noch nicht allzulange hier, aber eines ist sicher...hier werden sie geholfen :D

Der allzugrosse Schrauber bin ich auch nicht, aber wenn das gute Stück schon wieder einige KM
gefahren ist, dann glaube ich nicht , dass es am Motor liegt.
Das Getriebe an sich ist robust, ich wüsste so aus dem Stand nicht, was darin blockieren sollte, ausser, wenn lose Teile drin rumliegen würden.
Und Du hast geschrieben, dass Du die Kette gespannt hast.

Bei mir war es mal so, dass beim Einkuppeln ebenfalls zeitweise kurz das Rad blockierte - Ursache war ein klemmendes Kettenglied, dass sich am Motorritzel verklemmt hatte. Das konnte ich dann nur mit dem Drehen am Polrad wieder zurückbekommen.

Schon mal drauf geachtet ?
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Michael W.
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Michael W. »

Tach Detlef!

zuerst mal herzlich willkommen im Forum!
Na klar, wir helfen so gut es geht! Sehr nette Vorstellung!
Zu deinem Nickname: Besitzt du einen W107 Roadster? Wenn ja möchte ich unbedingt nicht nur von dem zweifellos jungfräulichen Mofa Bilder sehen, sondern auch vom Sternenwagen! Ich besitze nämlich auch deren zwei, und zwar W123 und W124, jeweils T- Modelle.

Zu dem Problem: Wenn der Motor an sich frei dreht (könnte man durch drehen am Polrad überprüfen), liegt wohl ein Fehler in Kupplung oder Getriebeübersetzung vor. Ich würde mal die Antriebskette entfernen, Kerze rauslassen und schauen ob er zuerst ohne, dann mit Einsatz des Starterzugs (mit Dekoventil) noch dreht. Falls nicht: Zylinder ab und Kolben und Zylinder inspizieren.

Dann mal berichten.
Und es lohnt sich unbedingt, sich einmal auf Kais (Betreiber dieses Boards) genialer Hauptseite umzusehen, du findest dort viele wissenswerte Infos, in deinem konkreten Fall beispielsweise dies hier.

Das Teil, welches du als Getriebe bezeichnest ist ziemlich sicher die Kupplung, denn um an das Getriebe zu kommen, müsstest du die Motorhälften trennen. Meiner Meinung nach kann die Kupplung selbst aber nicht Auslöser für das blockieren sein. Ausser ein Teil der Feder wäre abgebrochen und blockiert den gesamten Kurbelwellenstumpf. Naja, Ferndiagnosen sind immer etwas schwierig.
Schau halt erstmal, ob der Motor noch dreht. Ist beim Automatic immer ein wenig schwierig. Aber wenn durch drehen am Polrad von Hand nichts geht, weisst du Bescheid...

Viel Erfolg erstmal,

freuen uns auf die auftauchenden Fragen.

Grüße, Micha
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

@Japanhonk:
Das mit dem klemmenden Kettenglied kann ich mir zwar nicht so recht vorstellen, aber wer weiß?.
Eigentlich läuft die Kette läuft wie Butter, immerhin kann ich ja mit dem Mofa "normal" Fahrrad fahren.

@Michael:
Ah, ein Kenner, sehr gut kombiniert! :thumbup: Ja mein Nick kommt tatsächlich aus der Ecker der Sternenwagen und ja, ich habe einen solchen :shh:
Doch zurück zum Möf: Du hast recht, ich meinte natürlich die Kupplung und nicht das Getriebe. Die Drehfeder war übrigens komplett, nichts abgebrochen.

Eine Verständnisfrage zu dem Polrad, wann muß es drehbar sein:
a.) mit Einsatz Starterzug (Dekoventil auf).
b.) ohne Einsatz Starterzugzug
c.) oder beides, also egal?

Tatsache ist, der Kolben bewegt sich anscheinend kein Stück.

Gruss Detlef

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Michael W.
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Michael W. »

Hi,

das Polrad dreht sich immer sobald der Kolben sich bewegt, also im Zylinder arbeitet. Kolben-Pleuel-Kurbelwelle, und auf der Kurbelwelle sitzt rechts die Zündanlage. Das Polrad ist fest mit der Kurbelwelle verbunden. Kannst du dieses nicht (in normale Laufrichtung, meist linksrum) drehen, blockiert der Motor selbst. Denn über das Polrad drehst du ja direkt die Kurbelwelle.

Also: Zylinder runter und schauen ob hier ein mechanischer Schaden vorliegt. Falls nicht kommt noch das Kurbelwellen- bzw. Pleuellager in Frage oder eine Blockade im "Getriebe", also die Übersetzung von Kurbelwelle zu Ritzel.

Oder gleich mir das Teil zum Spottpreis verkaufen... :twisted: :mrgreen: :mrgreen:

Warum vermutest du dass der Kolben sich nicht bewegt?

Grüße,

Micha
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

Michael W. hat geschrieben: Warum vermutest du dass der Kolben sich nicht bewegt?
Naja, ich gehe mal davon aus, dass die Kupplung funktioniert. Immerhin wird ja über den Dekozug via Kupplung der Kraftschluß hergestellt (Hinterrad blockiert) und wieder gelöst (man hört dann so ein leises "Plöp" (Hinterrad dreht wieder). Was fehlt ist das Austreten der komprimierten Luft am Dekoventil durch die Bewegung des Kolbens. Ich denke mir jetzt, dass entweder der Kolben die Drehung der Kurbelwelle verhindert (Fresser?), oder das Getriebe die Ursache ist.

Jedenfalls werde ich die nächsten Tage erstmal den Deckel über dem Polrad abhebeln und versuchen zu drehen.
Hoffe, dass ich um eine Zerlegung des Motors herumkomme, mir fehlt aktuell die Zeit dafür.

Gruss Detlef

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Michael W.
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Michael W. »

R107 hat geschrieben:...Ich denke mir jetzt, dass entweder der Kolben die Drehung der Kurbelwelle verhindert (Fresser?), oder das Getriebe die Ursache ist. ..
Jep. So sehe ich das auch.
Na, dann drück ich die Daumen, dass es nur eine Kleinigkeit ist.

Würde mich über Rückmeldung freuen, bis dann und Grüße,

Micha
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Japanhonk
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Japanhonk »

Andernfalls - das Zerlegen des Motors ist kein schwieriger Akt - nur ölig....

Wenn der Motor IMMER blockieren würde, dann könnte vielleicht auch was im Polrad klemmen
( abgebrochener Schraubenkopf oder so ) - aber dann könntest Du auch nicht mehr "Fahrrad fahren".
Scheidet wohl auch aus...

Sei Beim Abhebeln des Polraddeckels vorsichtig, sonst machst Du lauter Macken ins Metall.
Bei mir hat´s mit Hartholz gut geklappt.

Ich drück Dir die Daumen, dass es nix Grosses ist.
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R107
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

Hallo,

ich habe mir heute mal die Reparaturanleitung geschnappt und versucht mich anhand der Bilder theoretisch dem Problem zu nähren.

Wenn ich das Mofa schiebe, drehen sich Hinterrad und Antriebskettenrad sauber mit. Genauso sauber dreht sich auch der Kupplungskorb auf der Kurbelwelle mit. Folglich kann doch dazwischen, also im Getriebe, nichts klemmen oder blockieren, richtig? Auch könnte ich ja sonst nicht "Fahrrad fahren".

Erst wenn ich den Dekohebel ziehe (einkupple), drückt doch damit das Fliegewicht auf den Kupplungsring (?), wodurch der Kraftschluss von der Kurbelwelle über die innenseite des Kupplungskorbes zum Getriebe erzeugt wird. Genau in diesem Moment blockiert das Hinterrad. Somit liegt die Ursache für das Problem aus meiner Sicht auf jeden Fall in der Unbeweglichkeit der Kurbelwelle, verursacht durch einen festsitzenden Kolben, verklemmtes Polrad, defektes Kurbelwellenlager oder was auch immer ... .

Ich gehe daher fest davon aus, dass sich das Polrad nullkommanix bewegt.

@Japanhonk:
Es könnten also theoretisch schon so sein, dass ich trotz verklemmtem Polrad "Fahrrad fahren" kann, weil ja nicht eingekuppelt ist.
Danke für den Hinweis zum abziehen des Polraddeckels, werde vorsichtig sein.

Sofern meine obigen Denkansätze keinen Sinn machen, bitte gerne Feedback, ansonsten wäre ich auf der falschen Fährte.

Gruß Detlef

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

... mir hat das Problem ja nun doch keine Ruhe gelassen.

Gerade habe ich die Abdeckung vom Polrad vorsichtig runtergefummelt, Zündkerze rausgeschraubt und versucht mit einer Hand das Polrad zu drehen.
Nichts, kein Milimeter zu drehen, weder links- noch rechtsrum. Also Vermutung richtig, Kurbelwelle fest, deshalb blockiertes Rad.

Dann hab ich mir zwei von diesen Einmal-Gummihandschuhen übergestülpt, mit beiden Händen das Polrad umklammert und nochmal mit aller Kraft versucht.
Langsam und sehr weich gab das Polrad schließlich nach, ein paar Umdrehungen später gings immer flüssiger. Kein mechanisches Geräusch o.ä. zu hören, auch der Kolben ging entsprechend mit.

Freu :-o , flugs die Zündkerze rein, sofort einen Startversuch unternommen und hurra, das Möf startet und läuft wieder wie Butter. :thumbup:
Thanks für alle Ratschläge!

Gruß Detlef

PS: Bleibt nur noch zu klären, warum sich die Kurbelwelle so schwerfällig drehen ließ???

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Japanhonk »

Schön, dass es wieder läuft.

Kann es sein, dass die Kupplung einen mitgekriegt hat durch die lange Standzeit ?

Ich konnte zuletzt nicht mehr stehenbleiben, ohne dass der Motor ausgegangen ist, weil sie nicht mehr getrennt hat - nachdem der Motor wieder richtig lief, besserte sich das mit der Kupplung.
Was ich nur nicht verstehe, ist, dass Du schon 60 km ( sagtest du , oder ? ) gefahren bist vorher.
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

... bin leider noch nicht ganz zufrieden, obwohl das Möf noch vor einer Stunde mehrere Startversuche erfolgreich absolviert hat, ist das das Problem gerade erneut aufgetreten :cry: .
Wieder blockiertes Hinterrad beim Anlassen, wieder mit Gummihandschuhen das Polrad bewegt. Danach wieder mehrer Startversuche erfolgreich :? .

Ich kann doch nicht ständig Gummihandschuhe mit mir rumschleppen!
Könnte es sein, das die Kurbelwellenlager rumzicken?

Verunsichert
Detlef

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von technik-ostfriese »

Hallo Detlef,

auch von mir: willkommen hier im Forum.

Ich würde an deiner Stelle den Zylinder vorsichtig und in aller Ruhe ziehen. Dabei kannst du dann die genannten Teile in Ruhe begutachten und ggf. auch noch einmal die Zylinder-Dichtung erneuern.

Wurde vor dem wegstellen etwas Öl in den Brennraum gekippt?

Grüße,
Kai

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

Hi Kai,

kenne mich in der Materie leider nicht aus, lerne noch.

Du sagst "Zylinder ziehen", ist damit Zylinderkopf abnehmen gemeint?
Wenn ja, kann die Zylinderkopfdichtung etwas mit der Schwergängigkeit der Kurbelwelle zu tun haben?

Zu deiner Frage:
Nein, das Mofa wurde vor 28J mit einem halben Liter Sprit abgestellt und nie mehr bewegt, also ohne Extra-Öl im Brennraum. Den Sprit habe natürlich entsorgt.

Gruss Detlef

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von technik-ostfriese »

Hallo Detlef,

diese Motoren haben einen "Sackzylinder" und somit auch keinen Zylinderkopf bzw. keine Zylinderkopf-Dichtung. Die Zylinder-Dichtung muss bei diesen Arbeiten gewechselt werden, wobei dies eher nichts mit deinem Problem zu tun haben sollte. Also einfach den Zylinder abschrauben bzw. abziehen und sehen, was Sache ist.

Das sollte ggf. etwas helfen:
http://www.technik-ostfriese.com/techni ... ima/16.php
http://www.technik-ostfriese.com/techni ... ima/36.php

Grüße,
Kai

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Michael W. »

Huhu,

ich hatte vor 30 Jahren mal den Fall an meiner Puch Maxi, dass das Pleuellager zur Kurbelwelle defekt war. Motor ging aus und blockierte. Mit abgenommenen Zylinder konnte man durch "herumreißen" am Pleuel die Geschichte wieder gangbar machen, Motor lief ohne besondere Geräusche wieder, nur nicht sehr lange.
Wenn du am Polrad drehst, übst du mittels der Handschuhe eine ziemlich grosse Kraft auf alle beweglichen Bauteile aus.

Es könnte also sein, dass hier ein ähnlicher, wenn nicht identischer Fall vorliegt. Das würde dann bedeuten: Einmal neue Kurbelwelle, bitte. Ärgerlich, aber machbar, dann gleich alle Lager und Dichtringe mitmachen und ab dafür... :evil:

Good luck,

Micha
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

... heute morgen noch mal nachgeschaut, Polrad ist wieder fest.

Ich möchte es mal so umschreiben:
Dreht man ganz fest am Polrad, dann kommt es einem so vor, als ob sich irgendwo eine extrem zähe Verklebung löst. Ist diese Verklebung einmal von Hand gelöst, bleibt das Polrad drehbar. Wenn ich jetzt den Motor starte läuft alles wie geschmiert, auch mehrmaliges Anlassen ist überhaubt kein Problem. Das Problem tritt anscheinend erst nach einer gewissen Abkühlphase wieder auf, wenn also der Kleber wieder hart/zäh wird und , so meine Vermutung, den Kolben festsetzt.

Ich würde mir gerne eine Demontage des Motors ersparen, was "klebt" da und gibt es nicht irgendein Wundermittel was Abhilfe schafft?
(Wunschdenken eines Laien :lol: )

Falls nicht, muss ich den Motor komplett abbauen oder kann ich den Zylinder durch lösen der 4 Schrauben auch so ziehen?

Detlef

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von technik-ostfriese »

Hallo Detlef,

den Motor brauchst du beim Ziehen des Zylinders ja nicht öffnen (was eh der absolut letzte Tipp sein sollte). Der Motor kann dabei zudem so im Fahrgestell bleiben. Insgesamt natürlich möglichst sauber arbeiten und die alte Zylinder-Dichtung gründlich entfernen.

Viel Erfolg,
Kai

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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von Michael W. »

Tach Detlev,
R107 hat geschrieben:... kann ich den Zylinder durch lösen der 4 Schrauben auch so ziehen?
Gar kein Problem, wie Kai schon schreibt.
Vergaser und Krümmer demontieren, die vier Schrauben des Zylinders lösen und abziehen.

Aber ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte sicher zu sein, dass es nicht an Kolben/ Zylinder liegt.
Am besten du demontierst den Zylinder wenn der Motor gerade blockiert. Dann kannst du überprüfen, wo´s hängt.
Nach deiner Theorie dürfte sich der Zylinder ja dann nicht abziehen lassen. Nach meiner sitzt das Pleuel bombenfest. Dann Kolben vom Pleuel abbauen und dasselbe gangbar machen.

Erzähl mal dann.

btw: aus welcher Gegend kommst du und bist du Mitglied im VdH? Nur mal so....

Grütze,

Micha
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Re: Hinterrad blockiert

Beitrag von R107 »

Hi Micha,

keine Ahnung was und wo da immer etwas verharzt, auf jeden Fall lästig.
Sollte die Ursache nicht im Bereich Kolben/Zylinder liegen, bleibt sowieso nur eine vollständige Obduktion.

Sobald ich wieder genug Zeit habe, werde ich weiter berichten (auch 107er brauchen Fürsorge 8-) ).

Gruß aus dem Siebengebirge
Detlef

PS: .... bin nicht im VdH (noch)

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