Prima 3s mit Ulo-Blinkern aus Dornröschenschlaf wecken
Verfasst: 17.07.2015 22:51
Hallo zusammen 
Frisch hier im Forum (und auch der wunderbaren Welt der Mofas) angekommen, muss ich euch gleich einen ausgemachten Roman für geduldige Leser hier lassen.
Ich werde versuchen die Angaben möglichst präzise zu beschreiben und zu gliedern, bin allerdings absoluter Frischling was Mofa-Technik angeht, habe noch nie an einem Mofa gebastelt, eines besessen und bin auch noch nie mit einem gefahren. Beste Voraussetzungen also, um Neues zu lernen!
Die Basis:
In der Nähe gibt es ein Motorradgeschäft aus dem ich die benötigten Teile beziehen möchte. Ob sie alles auftreiben könnten, weiss ich natürlich noch nicht, aber sie haben zumindest schon einmal einen Katalog wo man Ulo-Teile nachbestellen könnte (Hagl, oder so ähnlich) und auch das Blinkerbirnchen besorgt. Leider kenne ich weder die Tücken, Tricks und Kniffe mancher Technikbereiche, noch wo Dichtungen sitzen, die unbedingt erneuert (und natürlich aufgetrieben) werden müßten. Diverse Stolperfallen, wo man mehr Schaden, als Nutzen anrichten kann und besser die Finger davon läßt, kenne ich leider auch nicht. An die Zerlegung des Getriebes mit Kickstarter, als auch die Zündung traue ich mich erstmal nicht heran. In der Bedienungsanleitung sind zwar einige original Hercules-Betriebsmittel angeführt, aber die werden im Handel kaum noch erhältlich sein. Ich bräuchte also Tips, welche heute erhältlichen Betriebsmittel (z.B. Baumarkt) geeignet wären. Die Idee selbst Hand an zu legen entstammt der recht umfangreich informativen Originalbedienungsanleitung mit Wartungshinweisen. Weitere Vorlagen habe ich nicht zur Hand.
Ich würde mich sehr über verständlichen (und geduldigen) Rat für die geplante Eigeninitiative freuen (Fachchargon würde mich wohl ratlos blinzeln lassen
), um der alten Lady einen verdienten zweiten Frühling ohne explodierende Kosten über Wert ermöglichen zu können. Wenn mich der Mut verläßt, oder ich nicht weiter komme, könnte ich die alte Dame auch abholen und von fachmännischer Hand überholen lassen, allerdings mit vermutlich immensen und noch nicht einschätzbaren Kosten.
Bilder könnte ich bei Bedarf mit dem Handy machen, allerdings steht die alte Dame nicht bei mir - Zeitverzögerung ist bei Nachfrage wahrscheinlich.
LG und Danke im Voraus!
Nadine

Frisch hier im Forum (und auch der wunderbaren Welt der Mofas) angekommen, muss ich euch gleich einen ausgemachten Roman für geduldige Leser hier lassen.
Ich werde versuchen die Angaben möglichst präzise zu beschreiben und zu gliedern, bin allerdings absoluter Frischling was Mofa-Technik angeht, habe noch nie an einem Mofa gebastelt, eines besessen und bin auch noch nie mit einem gefahren. Beste Voraussetzungen also, um Neues zu lernen!

Die Basis:
- Hercules Prima 3s - Typ 504 022
- Baujahr mindestens 1992 (war das Kaufdatum als Neufahrzeug beim Händler)
- Motor laut Bedienungsanleitung - SACHS 505/2 BY
- Vergaser laut ABE - BING 85/10/107 mit einer 48iger Hauptdüse EDIT = nachgetragen
- Ulo-Blinkanlage kurz nach Kauf vom Händler nachmontiert
- nur ~500km original gelaufen
- unbenutzte Standzeit ~15 Jahre (oder sogar länger)
- unverbastelter Originalzustand
- bis auf ein paar Flugrostpickel und die Patina des Dornröschchenschlafes in gutem Zustand
- läuft (wenn man sie endlich mal anbekommen hat) und läßt sich schalten.
- laut einem freundlichen Motorradmechaniker, der sie sich kurz angesehn und probegefahren hat "fast wie neu mit gutem Restwert"
- 1. Hand aus/im Familienbesitz
- original ABE, Betriebsanleitung und Wartungsplan vorhanden
- einzige Wartung gemäß Plan = Übergabeprüfung
- Originalbefüllung aller Betriebsmittel...und sogar der Sprit im Tank ist 23 Jahre alt
- ein motivierter, technikaffiner Laie mit Liebe zum Alten der die alte Dame gerne wiederbeleben würde
- ein gut ausgestatteter Hobby-Heimwerkerkeller
- Wiedererwecken nach langem Dornröschenschlaf in der trockenen Garage
- Fahrbereitschaft für Zulassung mit möglichst viel Eigenleistung wieder herstellen (natürlich auch Kostenfrage)
- möglichst viel alte Substanz und Patina erhalten - Komplettaufbereitung ist nicht gewollt
- die kleine robuste Maschine im Alltag als liebenswerten City-Flitzer nutzen können, sie soll kein Ausstellungsstück und auch nicht verkauft werden
- das Herzchen:
Sie springt sehr sehr schlecht an, gut und gerne 30x rein treten mit Abtrockungspäuschen nötig (inklusive Tupfen und Joke-Hebel). Wenn sie gerade ein Weilchen im Stand lief, reicht ein kräftiger Tritt, das Herzchen wieder zum Schlagen zu bringen. Natürlich ist der Sprit alt und muss durch neuen ersetzt werden und vermutlich ist sie obendrein verharzt. Grundsätzlich läuft sie, für mein ungeübtes Ohr allerdings etwas holprig und hustend und neigt dazu im Standgas auszugehen, bis sie sich etwas gerafft hat. Beim Fahren bockt sie etwas herum. - die Ulo-Blinker:
Die Blinker gingen nach dem ersten Abstauben und Anlassen kurzzeitig (Blinkintervall und Seitenverteilung gemäß Schalterstellung in Ordnung). Mindestens seit einem ärgerlichen Rangierfehler, wo ein Blinkerglas und ein Blinkerbirnchen (6V 10W) zu Bruch ging, ist irgendwo der Wurm drin. Das defekte Birnchen habe ich ersetzt, allerdings blinkt sie nicht mehr.
Genauere Beschreibung des Problems:
Der kleine Blinkerschalter am Lenker verteilt richtig nach links und rechts und es werden beide Blinker vorne und hinten der jeweiligen Seite angesteuert. Allerdings flackern die Birnchen nur ganz funzelig und kaum sichtbar. Es gibt kein Blinkintervall, sie brennen quasi durch (würden sie nicht flackern wie eine Kerze). Läßt man das normale Fahrlicht aus, brennen die Blinkerbirnchen etwas stärker. Schaltet man das Fahrlicht an, kommt kaum noch Saft bei den Blinkern an und sie werden noch schwächer. Vielleicht hat die Ulo-Kiste einen mackes - ich hab sie noch nicht auf gemacht - vielleicht liefert das Herzchen auch nicht genug Drehzahl (nach so langer Zeit und unüberholt) und somit nicht die benötigten 6V Bordspannung? Ich hoffe sehr, es hat nichts mit der Zündung zu tun, da trau ich mich nicht recht dran. Vielleicht kennt jemand das Problem und weiss Rat? - leichter Ölverlust:
Sie ölt...sehr präzise irgendwo unten - logisch
Genau konnte ich noch nicht nachsehen, Ölnasen fand ich beim Bücken allerdings unten am Motor/Getriebe. Es tropft, es ist schwarz und es zerreibt sich zwischen den Fingern wie Öl. Leider weiss ich nicht welche Farbe das Getriebeöl hat, ich hab die Prüfschraube noch nicht raus gedreht und nachgesehn.
- alten Sprit abziehen und durch neues Gemisch ersetzen (sollte man anfangs mal 1:25 einfüllen, statt 1:50 für eine bessre Durchschmierung, oder wäre das sogar eher schädlich?) EDIT = Gemischzahlendreher korrigiert
- Zündkerze erneuern
- Papierluftfilter im Ansaugtrakt ausblasen
- je nach Aufwand und Mut - Vergaser reinigen bzw. einweichen (womit? Bremsenreiniger? Diesel?)
- je nach Aufwand und Mut - Zylinderkopf demontieren und Brennraum/Kolben von oben begutachten/reinigen
- je nach Aufwand und Mut - Benzinhahn demontieren und ausblasen
- Kette im eingebauten Zustand neu fetten (womit?)
- Ulo-Kiste aufmachen und Akkus auf Korrosion sichten
- siffenden Gummi-Flexschlauch von Bezinhahn zu Vergaser samt kleinem Zwischenfilter(?) erneuern
- Seilzüge an den kleinen Nippes ölen (womit? Waffenöl?)
- Getriebeöl prüfen, geg. auffüllen, oder sogar tauschen? (womit?)
In der Nähe gibt es ein Motorradgeschäft aus dem ich die benötigten Teile beziehen möchte. Ob sie alles auftreiben könnten, weiss ich natürlich noch nicht, aber sie haben zumindest schon einmal einen Katalog wo man Ulo-Teile nachbestellen könnte (Hagl, oder so ähnlich) und auch das Blinkerbirnchen besorgt. Leider kenne ich weder die Tücken, Tricks und Kniffe mancher Technikbereiche, noch wo Dichtungen sitzen, die unbedingt erneuert (und natürlich aufgetrieben) werden müßten. Diverse Stolperfallen, wo man mehr Schaden, als Nutzen anrichten kann und besser die Finger davon läßt, kenne ich leider auch nicht. An die Zerlegung des Getriebes mit Kickstarter, als auch die Zündung traue ich mich erstmal nicht heran. In der Bedienungsanleitung sind zwar einige original Hercules-Betriebsmittel angeführt, aber die werden im Handel kaum noch erhältlich sein. Ich bräuchte also Tips, welche heute erhältlichen Betriebsmittel (z.B. Baumarkt) geeignet wären. Die Idee selbst Hand an zu legen entstammt der recht umfangreich informativen Originalbedienungsanleitung mit Wartungshinweisen. Weitere Vorlagen habe ich nicht zur Hand.
Ich würde mich sehr über verständlichen (und geduldigen) Rat für die geplante Eigeninitiative freuen (Fachchargon würde mich wohl ratlos blinzeln lassen

Bilder könnte ich bei Bedarf mit dem Handy machen, allerdings steht die alte Dame nicht bei mir - Zeitverzögerung ist bei Nachfrage wahrscheinlich.
LG und Danke im Voraus!

Nadine